ORTEC und die Transportmanagement-Plattform Transporeon haben eine strategische Kooperation gegründet. Zu den Hintergründen der Zusammenarbeit und den damit verbundenen Vorteilen für die Kunden bat die #TEC-Redaktion die Hauptverantwortlichen beider Unternehmen zum Interview.
Stefan Huntemann, Managing Partner bei ORTEC:
Wir sind in der Supply Chain im Bereich der Transportplanung, also vor der Umsetzung, aktiv. Bei allen Themen rund um die strategische und taktische Touren- oder Laderaumoptimierung sind wir absolute Experten. Doch wir wollten unseren Kunden noch mehr bieten.
Stephan Sieber, CEO Transporeon:
Und da kamen wir ins Spiel. Unser Geschäftsfeld ist die Umsetzung. Dazu ordnen wir die Transportaufträge den richtigen Carriern zu, überwachen die Abwicklung mit Real-Time Visibility, verwalten die Zeitfenster für die Be- und Entladung und wickeln den gesamten Settlement-Prozess ab. Daneben unterstützen wir unsere Kunden im Tendering und Sourcing der richtigen Transportdienstleister.
Stefan Huntemann: ORTEC und Transporeon passen einfach ideal zusammen, denn die Lösungen beider Firmen bauen aufeinander auf.
"ORTEC #TEC Magazin: Wie kam es zur Kooperation?"
Stephan Sieber:
Es gibt hier zahlreiche Ansätze. Ich denke vor allem an die direkte Übertragung der Daten aus der taktischen Planung in die Umsetzung und umgekehrt oder die Integration unserer Add-ons im SAP-Bereich. Apropos SAP: Unsere Kunden haben hier künftig völlig neue Möglichkeiten für Integrationsszenarien, beispielsweise auf Basis einer ORTEC Tour oder einer zuvor eingegangenen Kapazitätsanfrage über Transporeon.
Stefan Huntemann:
Als zwei der führenden Technologieunternehmen im Umfeld von Logistik und Supply Chain pflegen wir schon seit längerer Zeit einen partnerschaftlichen Umgang. 2017 haben wir erste Gespräche geführt, die sich dann im Februar 2020 konkretisierten.
Unsere Kooperation ist das Resultat gegenseitiger Wertschätzung und der Überzeugung, dass wir gemeinsam Lösungen anbieten können, die für unsere Kunden einen großen Mehrwert bieten.
Stephan Sieber: Wir haben bereits mit der Entwicklung gemeinsamer Showcases für Kunden begonnen. Außerdem werden wir Consulting-Projekte in enger Abstimmung umsetzen sowie auch die dazugehörigen Marketing- und Vertriebsaktivitäten gemeinsam durchführen.
"Wie geht es jetzt weiter?"
Stefan Huntemann:
In der Transportdisposition stehen die Kunden oft vor der Situation, dass die Transportkapazitäten am Markt möglichst früh anfragen sollten. Mit dem gewünschten Verlauf liegen in der Regel noch nicht alle Sendungsinformationen, beispielsweise die endgültigen lieferrelevanten Daten, im SAP vor. Die Disposition kann den SAP-Transport daher noch nicht final planen und an Transporeon zur Allokation übergeben. Mit der Kombination des Planungstools von ORTEC und Transporeon können wir diese Lücke schließen.
Stephan Sieber:
Diese erfolgt nicht auf Basis des SAP-Transports, also des Shipments, und der dazugehörigen Lieferungen, sondern auf Grundlage des Planungsobjekts von ORTEC. Diese ORTEC Tour enthält bereits die notwendigen Grundlagen eines Transports, die notwendig ist, um die Transportkapazität über Transporeon zu sichern. Somit hat der Kunde im Rahmen des Showcases die Möglichkeit, schon zu einem früheren Zeitpunkt die Transportanfrage über Transporeon zu stellen. Der nachfolgende SAP-Belegfluss ist dvon nicht betroffen und kann zu einem späteren Zeitpunkt initiiert und abgeschlossen werden.
Stefan Huntemann:
Das wäre zunächst vor allem im SAP-Umfeld denkbar. Wir bieten hier beide sowohl für SAP ECC als auch für S/4HANA eigenständige Add-ons an, die bereits Kunden in der
Transportplanung und in der Disposition nutzen. Die Zusammenführung in einer integrierten Lösung ist wirklich sinnvoll, sodass unsere Anwender dann auf einer einheitlichen Oberflächearbeiten können.
"Integration beider Softwarelösungen auf einer Benutzeroberfläche"